Wir sind ganz vom Ozean umgeben, wenn wir darin schwimmen, und genauso umgibt uns der Ozean der göttlichen Liebe in jeder Sekunde unseres Lebens. Doch wie ein Fisch, der nach Wasser sucht, während er im Meer schwimmt, suchen wir hilflos nach Gott.

Warum können wir die Liebe Gottes nicht erfahren, wenn wir doch von ihr umgeben sind? Das liegt daran, dass wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf Gott richten.

Heilige und spirituelle Meister bieten die Technik der Meditation als Weg an, damit wir uns dem Schatzhaus der göttlichen Liebe öffnen können, die uns umgibt und die sich auch in uns befindet. Betrachten wir nun eines der Hindernisse genauer, das uns davon abhält, uns der Liebe Gottes zu öffnen.

Wenn wir uns während des ganzen Tages beobachten, erkennen wir, dass wir oft in der Vergangenheit oder der Zukunft leben. Wir denken immer an das, was bereits geschehen ist, und schmieden Zukunftspläne oder machen uns Sorgen, was in Zukunft wohl eintreten wird.

Die Lösung für Gedanken über die Vergangenheit oder Zukunft liegt darin, im jetzigen, gegenwärtigen Augenblick zu bleiben. Jede Sekunde haben wir die Gelegenheit, in der Gegenwart zu sein. Wenn wir sie stattdessen mit Gedanken über Vergangenes oder Zukünftiges füllen, verschwenden wir den gegenwärtigen Augenblick, der nicht mehr wiederkehrt. Wir können die Gegenwart nicht mehr zurückholen.

Bleiben wir im Jetzt, so hören Gedanken über Vergangenheit und Zukunft auf. Wir können dann im Zentrum der Stille verweilen, in der wir uns mit der göttlichen Liebe im Inneren verbinden können. Wir können im gegenwärtigen Augenblick in Gott eintauchen.

Es gibt zwei Einstellungen unserer Aufmerksamkeit:Bei der einen stellen wir uns auf unsere Seele ein und bei der anderen auf unser Gemüt. Die Lösung bei Gedanken, die uns das Gemüt schickt, ist, zu unterscheiden, welche Gedanken von Gott und der Seele kommen und welche vom Gemüt stammen.

Wir müssen lernen, wachsam zu sein, wenn das Gemüt unsere Aufmerksamkeit entweder in der Meditation oder während des Tages ablenkt. Ablenkungen aus dem Gemüt reden uns ein, dass es für uns wichtigere Dinge zu tun gibt, als zu meditieren, und sie vereinnahmen uns mit Aktivitäten, die unsere Aufmerksamkeit auf Weltliches richten oder uns mit der Vergangenheit oder Zukunft beschäftigen.

Gedanken aus der Seele führen uns zu Gott. Sie erinnern uns daran, zu meditieren, ein ethisches Leben zu führen, anderen selbstlos zu dienen und Gott sowie die ganze Schöpfung zu lieben.

Darüber hinaus sollten wir, wenn wir uns zur Meditation setzen und die Liebe Gottes erfahren, in einer Haltung der Hingabe dasitzen, ohne Gedanken und völlig bereit, die Liebe Gottes zu empfangen, die immer zu uns strömt. Auf diese Weise werden wir,anstatt zu kämpfen, um zum Ozean Gottes zu gelangen, bewusst in der Glückseligkeit der völligen Einheit mit dem Ozean der göttlichen Liebe baden.

Unsere Aufgabe besteht darin, das Gemüt und seine Gedanken an Vergangenheit oder Zukunft zur Ruhe zu bringen und liebevoll zu akzeptieren und willkommen zu heißen, was uns begegnet. Unsere Aufgabe ist, uns aufdie Mitte dessen zu konzentrieren, was immer wir auch erfahren. Indem wir uns immer mehr vertiefen, werden wir immer weiter nach innen gezogen und erfahren allmählich den riesigen Ozean der Liebe, in dem wir stets schwimmen.